SPD positioniert sich in der Grundschulfrage

Veröffentlicht am 15.01.2022 in Kommunalpolitik

SPD positioniert sich in der Grundschulfrage

Fraktion sieht zukünftig zwei Grundschulen in der Gemeinde Hüllhorst

Die künftige Entwicklung der Grundschullandschaft gehört zweifellos zu den wichtigsten Zukunftsthemen in der Gemeinde Hüllhorst. Im Laufe der seit 2018 von der Politik sowie weiteren Beteiligten zu Recht geführten Diskussionen kam es in der Vergangenheit zu diversen öffentlichen Stellungnahmen. Klarheit über die zukünftige Anzahl der Grundschulen muss letztlich ein Ratsbeschluss schaffen. Die SPD-Fraktion hat sich nun nach langen und intensiven Gesprächen zu diesem Thema positioniert.

„Wir sprechen uns für zwei Grundschulstandorte in der Gemeinde aus“, sagt Frank Picker, SPD-Fraktionsvorsitzender. „Die Fraktion hat sich mehrheitlich für folgende Lösung ausgesprochen: Die Grundschule in Oberbauerschaft wird erhalten und zweizügig ausgebaut. Der zweite Standort soll ein vierzügiger Neubau an neutraler Stelle oder am Standort einer weiteren bereits bestehenden Grundschule sein.“

Zur Begründung führen die Sozialdemokraten gleich mehrere Aspekte an: Die von den Experten bereits vor etlichen Monaten erläuterten Vorzüge von größeren Grundschulen waren laut SPD „viel zu eindeutig, um sie zu ignorieren“. Auch die Vertreterin der Bezirksregierung hatte dies in ihrer Stellungnahme klar unterstrichen, nicht zuletzt auch mit Blick auf die Zuweisung von Lehrerinnen und Lehrern sowie von sonderpädagogischem Personal. Neben den von den Schulleitungen wiederholt vorgetragenen Anforderungen für die Umsetzung moderner pädagogischer Konzepte wurden auch Faktoren wie Barrierefreiheit und Inklusion sowie die Umsetzung verschiedener Ganztagsformen (offen, teilgebunden, gebunden) einbezogen.

Die Bereitstellung einer modernen Sporthalle und eines Schwimmbeckens sowie einer leistungsfähigen Mensa für eine gesunde Verpflegung vervollständigen das zukünftige Anforderungsprofil und sind eng verbunden mit den notwendigen Raumkonzepten. Zu den planerischen Aspekten zählt zudem eine gute Erreichbarkeit des Standortes für die Eltern und den öffentlichen Personennahverkehr.

Mit den bestehenden Schulstandorten in der Gemeinde lässt sich dieses Anforderungsprofil nach Auffassung der SPD in den kommenden Jahren nicht umsetzen. „Wir haben uns nicht gegen vorhandene Standorte entschieden, sondern für die besten Bildungsvoraussetzungen für unsere Kinder“, fasst Picker die Meinung der SPD-Fraktion zusammen. „Unser Anspruch ist eine moderne und attraktive Schullandschaft für die nächsten Jahrzehnte für Hüllhorst.“

Für die weiterführende Schule ist das durch die mutige politische Entscheidung für die Gesamtschule vor nahezu 30 Jahre gut gelungen, und das wünschen wir uns auch für die Grundschulen.

Warum die SPD den Standort in Oberbauerschaft erhalten möchte, auch dazu bezieht die Fraktion Stellung. So hat die Gemeinde in den letzten Jahren in die Modernisierung der Schule kräftig investiert und unter anderem das Lehrschwimmbecken wieder ertüchtigt.

Weiterhin bietet das vorhandene Gelände neben einem Sportplatz genügend Fläche für einen Erweiterungsbau. Zudem steht schon jetzt ausreichend Platz für den Busverkehr zur Verfügung. Auch mit der Bausubstanz punktet der Standort.

Das örtliche Vereinsleben hat die SPD ebenfalls bei ihrer Analyse zur Standortentscheidung betrachtet. Die Dorfentwicklung muss nach Meinung der Sozialdemokraten getrennt von der dringend notwendigen pädagogischen und organisatorischen Weiterentwicklung der Schulstruktur betrachtet werden. Dass die Ortsteile für Ihr Vereinsleben geeignete Räumlichkeiten benötigen, steht außer Frage. Hier sind Lösungen zu entwickeln, allerdings betrifft das grundsätzlich alle Ortsteile, auch die, die bereits heute kein Schulstandort mehr sind.

„Wir haben uns bei dieser mit konträren Meinungen versehenen Debatte bewusst von einem Kirchturmdenken gelöst und uns von einer sachorientierten Vision der künftigen Grundschullandschaft leiten lassen. Bis die neue Schullandschaft Realität wird, werden nach einem Ratsbeschluss sicher noch sechs bis acht Jahre vergehen“, erläutert der Fraktionsvorsitzende den internen Meinungsbildungsprozess.

Die SPD-Fraktion wünscht sich nach nunmehr fast vier Jahren Debatte bald eine zukunftsweisende Ratsentscheidung. „Es gilt den Blick nach vorne zu richten. Die Schulentwicklung, egal, welche Lösung gewählt wird, erfordert eine finanzielle Kraftanstrengung in zweistelliger Millionenhöhe. Wir möchten dieses Geld gut anlegen, und das ist es unseres Erachtens nur dann, wenn damit die Attraktivität unserer Gemeinde als Schulstandort und somit gleichzeitig als Wohnort für junge Familien dauerhaft gesichert wird. Dieses Ziel werden wir mit Sanierungen, Um- oder Erweiterungsbauten an Altgebäuden nicht erreichen.

 

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